um
1200
v.Chr. |
Die
älteste bekannte Erwähnung des Namens Seebach ist im Alten
Testament im Buch der Richter, Kapitel 8, Verse 4-21 zu finden,
dort wird König Sebach, König von Midian / Ostjordanien, von
dem Israeliten Gideon besiegt, gefangengenommen und
getötet. |
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Zur
neueren Geschichte. |
1307
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Albert
und Hermann von Seebach bauen die Burg Seebach im Auftrag des
Kurfürsten von Mainz. Ursprünglich 3 Türme und Wassergraben.
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1523
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Hans
von Berlepsch, Amtmann zur
Wartburg, kauft die Burg Seebach.
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16.Jhd. |
Kaspar von Berlepsch (1526 - 1573), Oberamtmann des Eichsfeldes,
Sohn von Hans von Berlepsch, übernimmt Grundstücke vom Kloster
Lippoldsberg nach dessen Auflösung und wird damit zum Begründer
des Kloster-Gutes Seebach. (Literaturzitat
siehe unten) |
1790
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Die
Brüder Gottlob
Karl von Berlepsch
(32.Erbkämmerer von Hessen)
und Gottlieb
August von Berlepsch
(33.Erbkämmerer von Hessen) vereinbaren die Teilung des
Besitzes in Burggut Seebach und Klostergut Seebach und damit auch der geerbten Lasten, die beide sehr segensreich wirtschaften.
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1852
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August
Freiherr v.Berlepsch (Imker-Forscher) erfindet
bewegliche Rähmchen in beweglichen Bienen-Wabenstöcken.
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1884
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Dr.phil.h.c.
Hans Freiherr v.Berlepsch (Begründer des
Vogelschutzes) gestaltet um die Burg einen umfangreichen
Vogelschutzpark.
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1895
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Dr.
phil. et jur.h.c. Hans Hermann Freiherr v.Berlepsch
(Staatsminister) baut einen neuen Herrensitz neben der Burg, das
sogenannte
„neue Kloster“, bzw. „Villa“, sowie feste Häuser für
die Arbeiterschaft und saniert den gesamten Ort mit
Einrichtungen für die Arbeiterschaft.
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1908
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erfolgt
die Anerkennung als erste Versuchs- und Musterstation für
Vogelschutz durch die preußische Regierung. Dieses Datum gilt
als die Geburtsstunde der ältesten staatlich autorisierten
Vogelschutzwarte Deutschlands.
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1911
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wird die Burg
restauriert, die nach 1779 nur noch als Speicher diente
und deren Mittelteil eingebrochen war.

Burg Seebach und
späteres Schloß (gelbes Haus).
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1945
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Der
Stammsitz der Familie wird durch die Russen enteignet. Die Bewohner werden
vertrieben. Die Männer in Gefangenschaft oder gefallen. Die Frauen und
Kinder fliehen vor den Russen und trecken nach Westen.
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DDR
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Die
Burg und die Nebengebäude werden in Wohnungen aufgeteilt. In die
„Villa“ zieht das danebenliegende Kinderheim ein. Die Landwirtschaft
wird einer LPG zugeteilt bzw. an Bauern verteilt.
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1994
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Die
Bundesrepublik Deutschland verweigert die Rückgängigmachung der
Enteignung.
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nach
1990
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Die
Bundesbehörde „Treuhandanstalt“ verkauft den Besitz an Einzelkäufer
und konfisziert die Erlöse ersatzlos.
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1991
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Die
Vogelschutzwarte
wird der Thüringschen Landesanstalt für Umwelt unterstellt und die Burg
Zug um Zug saniert.
Das von
Jutta
Freiin v.Berlepsch nach dem 1.
Weltkrieg gegründete Jugend- und Kinderheim, das in der DDR-Zeit in die
Villa umzog, wird vom Unstrut-Hainich-Kreis / Thüringen als Träger
übernommen.
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Literaturzitat:
In dem Buch „Das Kloster Lippoldsberg“ von
Jochen Desel, Verlag Gutenberg Melsungen (1967), steht auf Seite 167
und 168 folgendes:
„Seebach Krs.
Langensalza (Thüringen)
Das zwischen
Mühlhausen und Langensalza an der Unstrut gelegene Seebach ist dem
Dorfe Höngeda benachbart, in dem das Lippoldsberger Kloster besonders
umfangreiche Besitzungen hatte.
Die Herkunft der Klosterländereien in
Seebach ist urkundlich nicht nachweisbar. Da die Landgrafen von
Thüringen in Seebach ein Schloß hatten, kann vermutet werden, daß sie
dem zeitweise unter ihrem Schutz stehenden Kloster in Lippoldsberg
Güter in Seebach übertrugen.
Im 13. Jh. können die Lippoldsberger
Nonnen ihren Besitz in dem Dorf an der Unstrut behaupten. 1264 Mai 7
beurkundet Propst Nikolaus von Lippoldsberg zusammen mit Albrecht von
Oberseebach, Hermann von Niederseebach und dessen Gemahlin Bertha, daß
Heinrich gen. Raitheberk und dessen Brüder zugunsten des Klosters auf
alle Ansprüche an Gütern in Seebach verzichten.283
Noch im 16. Jh. - kurz vor der Auflösung des Lippoldsberger Klosters -
ist der Besitz in Seebach nachweisbar. 1561 April 12 kommt es zu einem
Vergleich zwischen den Lippoldsberger Nonnen und Kaspar von Berlepsch
zu Seebach und dessen Untertanen wegen 3 Hufen zu Seebach, die dem
Kloster gehören. Nach der Auflösung des Klosters wird der Besitz in
Seebach den Herren von Berlepsch zugefallen sein.“
Der in diesem Text genannte Kaspar von
Berlepsch (1526 – 1573), Kurmainz. Oberamtmann des Eichsfeldes, ist
der 3.Sohn von Hans von Berlepsch (1480 – 1533), Amtmann der Wartburg,
der Seebach 1523 gekauft hat.
Interessant ist auch zu lesen, dass die
Burg Seebach vormals ein Schloss der Landgrafen von Thüringen war.