Erläuterung der Wappenteile

zur Eingangsseite (home)

zum Inhaltsverzeichns "Orte"

 

Das  Rittergut Groß-Welsbach

war von 1546 – 1945 von Berlepsch Besitz.

Die erste urkundliche Erwähnung von Groß-Welsbach (8,4 km nördlich von Bad Langensalza) erfolgte im Jahre 1195. Das Kloster Germerode bei Eschwege unterhielt in Groß-Welsbach seit 1144 ein Nonnenkloster und verfügte über ausgedehnte Ländereien.

1317 schenkte  Elsa von Berlepsch, Nonne zu Welsbach, dem Kloster Volkenrode eine 35 Acker haltende Wiese zwischen Groß-Welsbach und Gottern, sowie 4 Malter (2638 Ltr.) Zehnten zu Seebach zugunsten der Armen zu Groß-Welsbach, Peißel und Seebach (nach einer Urkunde Fritzlar 1317).

1525 (10.April) versammelte Sittich von Berlepsch (1480 – 1564), 10.Erbkämmerer von Hessen, Amtmann zu Thomasbrück und Langensalza, Oheim 1.Grades von Hans Sittich dem Amtmann der Wartburg (Beschützer Luthers) und glühender Gegner von Luthers Lehre, die Prälaten und Ritterschaft in Groß-Welsbach, um sie, im Auftrag seines Landesherrn Herzog Georg von Sachsen, zur Bekämpfung der Anhänger von Luthers Lehre und Müntzers Treiben zu ermahnen. (Sittich kaufte Thomasbrück und Großgottern und wohnte in Salza im Schloß Dryburg).

 

Nach dem Brand vom 10.Dezember 1898 verbliebener Rest von

Schloss_Dryburg_Bad_Langensalza   (Foto: Michael Sander)

Geburtshaus von Erich Volkmar von Berlepsch 1525

 

1546 kaufte Beate von Berlepsch, geb. Beate von und zu Ebeeleben, nach dem Tode Ihres Mannes Hans Sittich von Berlepsch, das Gut Welsbach (464 ha) für Ihren Sohn Hans, der später auch die Burg Großbodungen, Buhla und weiteres dazu erwarb.

Hans Sittich von Berlepsch (ca.1480 - 1533) war ernestinischer Amtmann der Wartburg (1517-1525). Als er 1533 starb war sein Sohn Hans (* 2.9.1531, +11.3.1593), 4.Kind von 5, (alle minderjährig) erst 2 Jahre alt. Seine Mutter Beate von Berlepsch, geb. Beate von und zu Ebeeleben, (oo 1523, +2.8.1569) war eine sehr tüchtige Wirtschafterin und mehrte den Besitz beträchtlich. Alle Kinder wurden gut ausgestattet und bekleideten später hohe Ämter.

1567 Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel belehnt, mit Zustimmung der Landgrafen Georg I. von Hessen-Darmstadt, Ludwig IV. von Hessen-Marburg und Phillip d.J. von Hessen-Rheinfels, Hans von Berlepsch das Gut Welsbach. Damit haben sich beide Seiten verpflichtet sich bei Angriffen gegenseitig zu unterstützen.

Nach Hans von Berlepsch ging das Rittergut über in den Besitz von Caspar von Berlepsch (1550 – 1628) auf Groß-Bodungen, Welsbach, Buhla, Rammelburg, 16.Erbkämmerer. Seine Frau Dorothea Susanne von der Tann war Erbin eines Teils des Schlosses und Gericht Völkershausen.

1632 verkaufte sein Sohn Eberhard von Berlepsch (1605-1639) das Gut an den Rittmeister Hartmann von Berlepsch zu Seebach (1601 - 29.6.1671), der mit seiner jüngeren Schwester Sabine verheiratet war.

1671 starb Hartmann von Berlepsch kinderlos. Das Gut Welsbach fiel wieder an die Welsbacher Linie zurück.

1858 starb Friedrich von Berlepsch (1795-1858) der letzte der Linie von Berlepsch-Welsbach. Das Rittergut Groß-Welsbach fiel wieder an die Linie von Seebach (Klosterlinie) zurück.

1892 stiftete der Kgl. Preußischer Staatsminister und Minister für Handel und Gewerbe (1890 - 1896) Hans Hermann Freiherr v.Berlepsch (1843-1926) das Rittergut dem von Berlepsch Fideikommiß zu (unverkäuflicher, unteilbarer und nicht zu belastender Besitz der Gesamtfamilie, mit vertraglich geregelter Erbfolge).

1919 wurde das Fideikomiß-Gesetz in Deutschland außer Kraft gesetzt, sodaß das Rittergut gemäß der 1852 vertraglich geregelten Erbfolge an den Mojoratsinhaber der Seebacher Klosterlinie fiel und verpachtet wurde.

1945 wurde das Rittergut durch die Russen enteignet und von der DDR einer LPG zugeteilt bzw. an Bauern verteilt.

Nach 1990 verkaufte die Bundesbehörde “Treuhandanstalt” den Besitz an Einzelkäufer und konfiszierte die Erlöse ersatzlos.

eine Seite zurück

eine Seite weiter