Erläuterung der Wappenteile

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Urkunden und Dokumente.

Die beiden Brüder Heinrich und Dietrich von Berlepsch standen in Diensten des Herzog Otto zu Sachsen und Bayern-Hof (genannt Otto von Northeim, 1061-1083), der 1070 die Lande an der Werra mit den Städten Eschwege, Alttendorff, Witzenhausen und Münden, mit den dazugehörigen Burgen und Dörfern, einschließlich der Grafschaft Nordenheim unter seine Herrschaft brachte (mit starkem Arm erwarb).

Die beiden Brüder Heinrich und Dietrich wurden ob Ihrer Verdienste am 2.September 1070 zu Rittern geschlagen und erhielten 1079 Burg und Dorf Jühnde (bei Göttingen) als Sitz zugewiesen. Danach zogen sie in die Burg Berlevessen (heute Barlissen bei Jühnde) um und bauten diese aus. Sie gehören zu den Mitbegründern des Klosters Marienthal. Die ältesten überlieferten Urkunden und Dokumente der Familie von Berlepsch finden wir im "Urkundenbuch des Klosters Marienthal" (ISBN 3-7848-3017-X). Die Klöster verfügten über Schreibstuben und Archive in denen sie Verträge und  Verwaltungsdokumente sorgfältig aufbewahrten. Das Kloster wurde später, in Folge politischer Machtverschiebungen aufgelöst. Die Archivalien landeten über mehrere Zwischenstationen mit erheblichen Verlusten im Hessischen Staatsarchiv und in der Niedersächsischen Landesbibliothek, beide in Hannover, sowie im Staatsarchiv Wolfenbüttel. 

1369 mußte Arnold von Berlepsch (gest. 1379) und sein Sohn Hans (gest. 1392) in Folge der politischen Machtverschiebungen seine Burg Berlevessen verlassen und baute im Werratal auf hessischer Seite eine neue Burg. 

Dort entstand ein neues Archiv in Hübenthal, das jedoch im Dreißgjährigen Krieg durch Tyllisches Kriegsvolk am 11.Juli 1623 geplündert, niedergebrannt und Jost von Berlepsch (1588-1623) getötet wurde. Nur wenige Archivalien konnten in den umliegenden Wäldern und in den Latrinen beschädigt wieder eingesammelt werden.

1523 kaufte Hans Sittich II. von Berlepsch (1480 - 1533) , Amtmann der Wartburg, der Martin Luther 300 Tage auf der Wartburg behütet und beherbergt hat, das Wasserschloß Seebach zwischen Mühlhausen und Langensalza. 1525 wurde wurde sein Besitz mehrmals durch Aufständische unter dem Anführer Thomas Müntzer überfallen, geplündert und gebrandschatzt, so daß über ihn keine Archivalien erhalten sind. Besonders bedauernswert ist, daß auch nichts vom Briefverkehr mit Martin Luther, mit dem ihn ein freundschaftliches Verhältnis verband, erhalten geblieben ist.

Das Hauptstaatsarchiv Dresden besitzt ein paar wenige Briefe und Quittungen von Hans Sittich II. von Berlepsch, sowie die Eheberedung (Ehevertrag) mit seiner Frau Beate von Ebeleben.

Das Stadtarchiv Mühlhausen/ Thüringen besitzt Urkunden und Dokumente von 1139-1806, worunter sich auch manches der Familie von Berlepsch befindet.

Zu den Nachbarn von Hans von Berlepsch zählte die Familie von Hausen. Im "Urkundenbuch der Familie von Hausen, 1994" sind einige Urkunden ab 1540 aufgeführt.

1592 hat die Wittwe von Erich Volkmar von Berlepsch (1525 - 1589) auf Urleben, Gesandter von 3 Kurfürsten, dem damals bekannten Chronisten Pfarrer Johannes Letzner den Auftrag erteilt eine von Berlepsch Familien-Chronik zu erstellen. Dieser hat mit viel Fleiß alles zusammengetragen was er ausfindig machen konnte und eine ansehnliche Chronik erstellt. Manches ist ihm mündlich berichtet worden und muß heute, auf Grund genauerer Kenntnisse, als nicht korrekt eingestuft werden. Er hat es bedauerlicherweise mit Belegen nicht so ernst genommen.

Aus der nun folgenden Zeit sind "Leichenpredigten" erhalten, welche die Verstorbenen würdigen und ihr Leben und Wirken beschreiben. Die meisten dieser Leichenpredigten sind in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, aber auch in anderen, eingelagert.

1732 hat Johann Philipp Kuchenbecker die "Analecta Hassiaca" und 1744  die "Abhandlung von den Erb-Hof-Aemtern der Landgrafschaft Hessen" verfaßt, in denen auch die Familie von Berlepsch beschrieben wird.

1819 hat die Familie Gottlob Frhr.v.Berlepsch (1759-1829), Bibliothekar, aufgefordert das Seebacher Archiv professionell zu ordnen und die bei den anderen Linien der Familie verstreuten Dokumente einzusammeln. 1820 hat er ein umfangreiches sehr detailiertes Werk "Über das Erbkämmereramt und Seniorat, was in der freiherrlich Berlepschischen Familie stattfindet, benebst verschiedentlichen anderen Erörterungen die diese Familie comerieren und derselben Lehnsachen aus den Materialien des Seebacher Archives" handschriftlich angefertigt. Das umfangreiche Werk wurde bisher noch nicht transkribiert.

1858 ist Dr. Georg Landau, Geschichtsforscher und kurhessischer Staatsarchivar, von der Familie beauftragt worden eine Chronik zu erstellen, die jedoch bis zu seinem Tode 1865 nicht abgeschlossen werden konnte.

Auf der V. Familien-Conferenz, am 16.9.1866 in Seebach, wurde auf Grund der veränderten politischen Verhältnisse in Deutschland und der sich wandelnden deutschen Gesetzgebung, von den Teilnehmern der Conferenz die Notwendigkeit erkannt, daß die Pflege der Urkunden und Dokumente der Familie von Berlepsch dringend verbessert werden muß.

Adolph Freiherr von Berlepsch (1829-1870) erklärte sich bereit, nach der Letzner-Chronik von 1594 und dem Chronik-Entwurf 1858 von Dr.Landau, eine Familien-Chronik zu erstellen. Carl Graf von Berlepsch (1921-1893) übergibt ihm dafür die vorliegenden Materialien aus dem Nachlaß des inzwischen verstorbenen Dr. Landau. Adolph schien, auf Grund seiner literarischen Fähigkeiten und seiner Begabung, er war fast immer Klassenbester, besonders geeignet für diese Aufgabe. Am 1.9.1870 ist Adolph bei Sedan gefallen, sodaß die Arbeiten zum Stillstand kamen.

Auf der VIII. Conferenz am 23.7.1871 auf Schloß Berlepsch übernimmt Richard Freiherr von Berlepsch (1833-1888) die Aufgabe das Seebacher Archiv zu ordnen und eine Familien-Chronik zu erstellen. Eine gigantische Aufgabe.

1875 gelang Otto von Heinemann, Leiter der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, Gottlob Freiherr v.Berlepsch (1786-1877) seine gesamte sehr umfangreiche Sammlung und Bibliothek zu einem freundschaftlichen Preis abkaufen. Dadurch sind viele alte Dokumente der Familie erhalten geblieben. Sie werden heute in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel bewahrt.

1908 ist, durch die Initiative des weit voraus blickenden Erbkämmerers Heinrich Freiherr von Berlepsch (1826-1910), das umfangreiche ehemalige Seebacher Archiv und Teile des ehemaligen Schloß-Berlepsch Archives im Hessischen Staatsarchiv Marburg deponiert worden und damit dem Untergang 1945 entgangen.

In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1943 ist Kassel durch 596 schwere Bomber der Britischen Air Force mit Phosphorbrand- und Sprengbomben bombardiert worden. Dabei wurde die Landesbibliothek Kassel, in der Nachlässe von Wissenschaftlern und Bücher archiviert waren,  in Brand gesetzt. Der über der brennenden Stadt wütende Feuersturm hat ein von Berlepsch Dokument durch die Luft 40 km weit weg getragen.

1945 ist der Seebacher Besitz enteignet worden. Der Bürgermeister hat alles auf die Straße tragen lassen und die Bevölkerung aufgerufen sich zu bedienen, der Rest kommt in die Altmaterialverwertung oder in den Müll. Gelegentlich werden der Familie heute noch von Privat  Stücke aus dieser Selbstbedienung zum Kauf angeboten.

Carl Graf von Berlepsch (1882-1955) legt eine Chronik „Meine Vorfahren seit 1700 und die Burg Berlepsch“ vor.

2003 hat die Familie eine Familien-Hompage eingerichtet und damit Familienmitgliedern und der Öffentlichkeit Einblick in die Familie ermöglicht.

2005 hat das Hessische Staatsarchiv Marburg und die Familie die große Bedeutung des geretteten Familienarchivs erkannt und beschlossen die 1908 deponierten (27,5 lfd. Meter Dokumente) und noch original wie 1908 eingelieferten Pakete fachmännisch öffnen und erfassen zu lassen.

2006 und 2007 wird das sehr umfangreiche Depositum durch Herrn Dr. Steffen Arndt erschlossen und ein Findbuch erstellt (Hadis). Dabei wird vieles wiederentdeckt, das in Vergessenheit geraten ist. Die Arbeit wird durch Spenden aus der Familie und Freunden, sowie Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Hessische Staatsarchiv Marburg und die Historische Kommission für Hessen e.V. finanziert.

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