Erläuterung der Wappenteile

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gefälschte Bilder

Bilder die kopiert und anders beschriftet wurden, um sie interessant zu machen und in Geld umsetzen zu können. Die Kopierer nahmen es dabei mit dem Wahrheitsgehalt nicht sehr genau. Gutgläubige Käufer wurden getäuscht. Heute würde das unter das Urheberschutzgesetz fallen, das es damals aber noch nicht gab.

Kupferstich Luthers Gefangennahme 1521, eine Fälschung.

Prof. Dr. Dr. Otto Böcher schreibt in Ebernburg-Hefte 1993 zu diesem Bild:

"Bemerkenswert ist die Tatsache, daß der anonyme Kupferstecher für seine Darstellung der Gefangennahme Luthers als kompositorisches Vorbild ein bald nach 1552 entstandenes Gemälde benutzt hat, das die Verabschiedung des ehemaligen Kurfürsten Johann Friedrich I. v. Sachsen (1503—1554, reg. 1532—1547) aus seiner Haft in Innsbruck durch Kaiser Karl V. (1500—1558, reg. 1519—1556) ani 1. September 1552 zeigt (Renate Petzinger [Hrsg.], Katalog »Hessen und Thüringen«. S.330f., Kat.-Nr.585c). Unser Kupferstecher von ca. 1590 hat aus dem abreisebereit in der Sänfte sitzenden Kaiser Karl V: den aus Worms gekommenen Reformator Martin Luther, aus dem in Freiheit zurückbleibenden Exkurfürsten Johann Friedrich I. einen um Luther bemühten Bediensteten gemacht und zwei beliebigen Reitern beischriftlich die Namen Steinberg (statt richtig Sternberg) und Berlepsch zugeteilt. Seine einzige Leistung bestand in einer deutlichen Modernisierung der Kostüme und in der Zutat der Wartburg, die er offenbar von Augenschein kannte oder für die ihm eine (bisher nicht bekannte) Abbildung vorgelegen haben muß (vgl. Petra SchalL/Hilniar Schwarz, »Wartburg-Jahrbuch 1992«, 5.158)."

Anm.: Die Namen D.Luther und Berlepsch sind rot markiert.

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Kupferstich Schulpforta 1890 mit einer gefälschten Widmung.

 
Aussicht der Schulpforte. Sr. Exellenz dem Herrn Ober Consist. Praesid. Fridrich Gottlob von Berlepsch gewidmet von seinen unterthaenigen Diener Johann Gottfried Geislern Rectorn.
angeblich um 1890, Kupferstich mit 4-teiligem von Berlepsch-Wappen. 
Gezeichnet von C.F.Giese. 23,2 x 36,9 cm.

Friedrich Gottlob von Berlepsch hat von 1721 - 1792 gelebt und war Kursächs. Wirklicher Geh.Rath und Konferenzminister und nicht Oberkonsistorial Rath.

Königl. Sächs. Oberkonsistorial Präsident (seit 1883) und Wirklicher Geh.Rath (seit 1891) war dagegen Dr.theol.  Dietrich Otto von Berlepsch der von 1823 -1896 gelebt hat und dem sehr viele Ehrungen für seine vielfältigen Verdienste zuteil wurden.

Der kopierende Kupferstecher hat es hier offensichtlich mit den Namen und den Titeln nicht so genau genommen. Die Vornamen Friedrich und Gottlob kommen in unserer Familie häufig vor, sodaß ihm die Kombination der beiden Vornamen plausibel erschien.

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Bei ebay wurde für 115,- Euro ein Kupferstich ("Die Wiedertäufer in Münster.") angeboten, der angeblich 1840 einem Finanzrat von Berlepsch gewidmet wurde. Es ist sehr ungewöhnlich, daß kein Vorname genannt ist und keine Angabe von welchem Staat er das gewesen sein soll. Ich kann um diese Zeit keinen Finanzrat in unserer Familie finden.

Mich macht auch stutzig, daß ich bisher noch nie in unseren Familenunterlagen auf solche Kupferstiche mit von Berlepsch Widmungen gestossen bin.

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