Schloß
Berlepsch an der Werra.
Die Familie von
Berlepsch wohnte seit
1070 auf der ihnen zugewiesenen Burg Jühnde (bei Göttingen) und dann
auf Burg Berlevessen (heute Barlissen bei Jühnde).
Dieses
Gebiet geriet später in das Spannungsfeld zwischen der Landgrafschaft
Thüringen, dem Erzbistum Mainz und dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg,
mit der Folge, dass Herzog Albrecht sich aus diesem Gebiet zurückziehen
und die Burg im Jahr 1297 auf Antrag der Stadt Göttingen räumen musste.
Arnold
von Berlepsch als
angesehener und erfolgreicher Schlichter bei Streitigkeiten zwischen den
Landgrafen, den Nachbarn und dem Erzbischof von Mainz und sein
Sohn Hans standen beim Landgrafen Heinrich II. von Hessen in hohem Ansehen, der
ihnen nun auf der hessischen Seite am rechten Ufer der Werra Land
zuwies, wo Arnold und sein Sohn 1298 mit dem Neubau einer Burg als
Schutz gegen häufige braunschweigische Übergriffe, Verwüstungen und
Plünderungen und als Schutz der Handelsstraße von Münden ins Werratal
begannen.

Am 31.Januar 1369 ernannte
der Landgraf Arnold
zum ersten Erbkämmerer von Hessen. Ein Amt das bis heute ununterbrochen
in der Familie von Berlepsch geblieben ist.
1392 stirbt die Familie der
Burg Berlepsch durch ein allgemeines Landsterben (Pest) aus. Das Lehen fällt
zurück an den Landgrafen. Thilo
von Berlepsch auf Burg Ziegenberg, ein Vetter, wollte das nicht
hinnehmen und nimmt die Burg Berlepsch in Besitz. Der Landgraf schreibt
Thilo mehrere Briefe, die dieser aber, des Lesens nicht kundig, nicht
beantwortete. Schließlich schickte der Landgraf einen Mönch, den Thilo
aber nicht empfing. Darauf setzte sich der Landgraf mit massiven militärischen
Androhungen durch und zwang Ritter Thilo sich zu unterwerfen.
In
den folgenden Jahrzehnten starben alle Träger des Namens Berlepsch
durch Alter, Kriegshandlungen oder Krankheiten oder hatten keine männlichen
Nachkommen. Mit einer Ausnahme und das war Sittich.
Seine Mutter gab ihn, nach dem Tode (1420) seines Vaters Günther,
als Kind in die Obhut eines Pfarrers der ihn in seine Familie aufnahm
und zu gegebener Zeit als Knappe beim Landgrafen unterbrachte. Sittichs
anschließende "Karriere" ist beeindruckend. Ihm wurden viele
hohe Ämter übertragen, er war an allen Fehden beteiligt und kaufte über
die Jahre eine lange Liste an Ländereien, zusätzlich zu den ihm
anvertrauten Lehen. 1461 wurde ihm das Erbkämmereramt von Hessen
übertragen
und am 20.Dezember 1461, auf seinen Antrag, die Burg Berlepsch mit allen
zugehörigen Ortschaften, Vorwerken und Rechten im Tausch gegen die
Burg Sensenstein. Er kaufte auch hier weitere Ortschaften dazu. Sein
erfolgreiches Leben war rastlos. Er muss mehr im Sattel gesessen als auf
seinen Füßen gewesen sein und das über sehr große Entfernungen, um
Fehden zu leiten, Verhandlungen zu führen oder Aufträge an anderen Höfen
auszurichten. Er starb 1470 und hinterließ 3 Söhne und 5 Töchter.
Der
Dreißigjährige Krieg (1618-1648) brachte den Besitzungen der
Mitglieder der Familie, zahlreiche Plünderungen, Brände, Verwüstungen
und Tote. Dabei ging auch das in Fahrenbach und Hübenthal
untergebrachte Archiv verloren. Hessen hatte sich neutral verhalten und
sollte eigentlich in die Kämpfe nicht hineingezogen werden. Dennoch
lagen die Berlepsch’en Besitzungen an der großen Heerstraße, die von
den Tilly’schen und Wallenstein’schen Truppen ständig benutzt
wurden und wurden somit immer wieder überfallen, gewaltsam ausgeraubt
und Bewohner getötet oder verschleppt.
Im 19.Jhdt. wurde die Burg schlossartig um-
und ausgebaut, welche sich noch heute in Besitz
der Familie von Berlepsch befindet.
Was das
attraktive Schloss Berlepsch heute der Öffentlichkeit zu bieten hat
können Sie sehen auf den Seiten
www.schlossberlepsch.de
|