Erläuterung der Wappenteile

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Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Erschließung des von Berlepsch Archivs 
im Hess. Staatsarchiv Marburg.

 

Hessisches Staatsarchiv in Marburg

Im  Hessischen Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15, 35037 Marburg,
lagern seit 1908 Dokumente und Unterlagen  
(14.-20.Jahrhundert) aus den ehemaligen von Berlepsch Archiven in Schloß Berlepsch, Burg Seebach und Klostergut Seebach, sowie weitere Einlieferungen aus Privatbesitz. Insgesamt 27,5 lfd. Meter, in Transportpaketen verpackt wie einstmals eingeliefert.

Regal Aktenbeispiel

Diese Pakete wurden nun nach fast 100 Jahren geöffnet und erschlossen.

Thema des Vorhabens  

Adelsarchive gehören zu den bedeutendsten, aber auch zu den, aufgrund ihrer nichtstaatlichen Provenienz, sehr schwer erschließbaren Quellentypen. Als Quellen für neue Ansätze in der historischen Forschung besitzen Adelsarchive eine große Aussagefähigkeit, insbesondere, wenn der Familie eine überregionale oder sogar wie in diesem Falle landesübergreifende Bedeutung zukommt. Gerade für sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Fragestellungen bieten Adelsarchive eine besondere Vielfalt an Quellen, die in Qualität und Aussagekraft Quellen aus staatlicher Überlieferung übertreffen, da viele Bereiche staatlicher Aufsicht nicht unterlagen und sich in der Behördenüberlieferung nicht niederschlugen.

    Diese Feststellung trifft in ganz besonderer Weise auf die Familie von Berlepsch und die Erforschung ihrer Geschichte zu. Die Familie gehört zu den bedeutenden hessischen und thüringischen Adelsgeschlechtern und hat schon bedingt durch ihren weit verzweigten Grundbesitz das Land geprägt. Hinzu kommt, dass die Familie seit 1369 das hessische Erbkämmereramt bekleidet und so in den Bereich der Landesherrschaft integriert war. Viele Mitglieder der Familie von Berlepsch bekleideten hohe landesherrliche Ämter in Hessen und Thüringen und waren unmittelbar in historische Ereignisse verwickelt resp. gestalteten sie durch aktives Handeln.

Im Gegensatz zur Bedeutung der Familie v.Berlepsch stand der Zustand des Adelsarchivs im Staatsarchiv Marburg. Das Familien-, Herrschafts- und Gutsarchiv v.Berlepsch umfasst etwa 27,5 lfm. (1450-1900) und war nahezu unerschlossen. Hinzu kommt, dass durch Depositalvertrag aus dem Jahr 1908 auch der Seebacher Zweig der Familie v.Berlepsch aus Thüringen seinen Teil des Archivs nach Marburg abgab. So liegt hier die historisch fast einmalige Situation vor, dass nicht nur das Familienarchiv komplett vereint ist, sondern auch der thüringische Teil aus Seebach vor dem Untergang nach 1945 gerettet wurde. Somit konnten im Rahmen der Erschließung, bei der sonst bruchstückhaften Überlieferung von Adelsarchiven in Mitteldeutschland durch die Folgen der sowjetischen Besatzungszeit, bedeutende Erkenntnisse zur Geschichte Thüringens gewonnen werden.

Daher wurde seit dem 1.Januar 2006  das Adelsarchiv der Familie von Berlepsch innerhalb von zwei Jahren erschlossen und die Ergebnisse mit Hilfe des elektronischen Erschließungsprogramms HADIS  für die wissenschaftliche Forschung der Allgemeinheit verfügbar gemacht. Hinzu trat die Publikation der historischen Forschungsergebnisse in Buchform.

Für die Durchführung des Projektes war ein wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Dauer von zwei Jahren beschäftigt. Der Arbeitsort war Marburg, das Staatsarchiv Marburg stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung und kam für die anfallenden Gemeinkosten auf. Es handelt sich um ein nichtstaatliches Depositum, welches ohne privates Engagement nicht erschlossen werden konnte. Die restlichen Kosten in Höhe von ca. 114.000 Euro wurden durch private Spenden und einen Förderungszuschuss der Deutschen Förderungsgemeinschaft (DFG) aufgebracht.

Den Fortschritt der Arbeiten können Sie unter "www.Hadis.Hessen.de" laufend mitverfolgen unter dem Suchwort "Berlepsch" und weiter "340 von Berlepsch".

 

Sie haben weitere Fragen?

an das Hess.Staatsarchiv

an die Familie v.Berlepsch

 

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